Normalerweise sind Awards natürlich eine gute Sache, in diesem Fall gibt der Award aber zu denken. Ausgezeichnet wurde am Freitag die Entwicklerschmiede Blizzard mit dem BigBrother Award 2012. Um genau zu sein in der Kategorie “Verbraucherschutz“. Jährlich werden die BigBrother Awards vergeben, nicht nur in Deutschland. Dahinter verbergen sich Stifter und unterschiedliche Institutionen in der Jury, darunter die Deutsche Vereinigung für Datenschutz, Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung oder auch der Chaos Computer Club. Darauf hinweisen sollen die Awards, wenn Verbraucherrechte in Sachen Privatsphäre und Datenschutz missachtet werden. Gerade also im Internet ein enorm wichtiges Thema, bei dem es noch genug zu tun gibt. Ebenfalls einen Award bekam in diesem Jahr der Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich in der Kategorie Politik.
Nutzungsbedingungen durchlesen
Speziell Online Spiele sind so beliebt wie nie, dass es gut tut, wenn auch mal der Finger in eine Wunde gelegt wird. Blizzard ist immerhin verantwortlich für World of Warcraft, was von Millionen von Menschen gespielt wird. Bemängelt wird, dass Blizzard sehr viele Daten sammelt – zum Beispiel über die Spieldauer, Rechnerdaten, Spielerverhalten oder auch einen Abgleich von Freudeslisten vornimmt. Ursprünglich war auch einst geplant, dass Spieler Klarnamen hätten verwenden sollen. Eine Entwicklung, die man zumindest kritisch beobachten muss.
Die Preisgeber betonten jedoch, dass generell die Online Spiele und Blizzard nicht das größte Übel seien und dagegen an sich auch nichts einzuwenden wäre. Doch bemerkten sie, dass häufig die Nutzungsbedingungen bei der Installation von den meisten Spielern einfach weggeklickt werden, was in diesem Fall auch nicht für die Benutzer spricht. Daher kann man nur anraten, sich jedes Mal – so mühsam es auch sein mag – die Nutzungsbedingungen durchzulesen, bevor man etwas installiert. Das Thema wird in Zukunft sicher noch wichtiger werden und als Spieler trägt man auch selbst eine Verantwortung, selbst wenn Blizzard nicht zimperlich mit den Daten umgehen sollte.