Teil VII der Ruhmeshalle der Spielehelden
Es hat schon eine gewisse Ironie, wenn man die Geschichte von Pac-Man auf den Punkt bringt. Und genau darum geht es auch irgendwie, um Punkte. Da ist also dieser kleine gelbe Wicht, der rund wie eine Scheibe ist und wenige Aussparungen Augen und Maul andeuten. Er wandelt durch die Gänge und frisst dabei Punkte – und wird dabei noch von bunten Geistern verfolgt.
Als Plot für einen Film oder Buch klingt es maßlos langweilig, ja fast schon grotesk, wenn jemand auf die Idee käme, so etwas zu veröffentlichen. Aber wir sind hier nicht im Bereich dieser Medien, sondern in der Welt der Videospiele und hier schreibt jeder Spieler seine eigene Geschichte. Und schlagartig wird aus einem kleinen gelben Wesen ein Massenphänomen, dass über 30 Jahre andauern sollte und ein Ende noch lange nicht in Sicht ist.
Paku Paku, ein Spieleheld wird geboren
Man schreibt das Jahr 1980. Eine Zeit, in der sich Videospiele durchaus schon etabliert haben, der Markt aber noch lange nicht gesättigt ist. Die allseits bekannte Firma Namco veröffentlicht ein neues Spiel in Japan mit dem Namen Puck-Man. Der Begriff leitet sich von der japanischen Lautmalerei Paku Paku ab, was soviel wie „wiederholt Mund öffnen und schließen“ bedeutet. Und alleine diese Beschreibung würde schon ausreichen, damit Fans weltweit darauf kommen, was oder wer damit gemeint sein könnte. Entwickelt wurde das Spiel vom Entwickler Iwatani.
Ein Jahr sollte es aber noch dauern, bis der Siegeszug so richtig in Gang kam und der Name Programm werden sollte. In den USA wurde das Spiel als Pac-Man veröffentlicht. Eine Namensänderung, die Sinn macht, da die Vertreiber nicht wollten, dass man aus dem Begriff Puck schnell das Wort Fuck genieren kann. Und so entstand ein Name, den heute so gut wie jeder kennt. Auch weit außerhalb der Spielewelt.
Ein Puck bahnt sich den Weg
Ein denkbar einfaches Spielprinzip, dass dennoch hohe Aufmerksamkeit erfordert und selbst der Langeweile ein Schnippchen schlägt. Es geht darum, sich durch ein Labyrinth zu fressen. Die Figur wird dabei ganz einfach mit oben, unten, rechts und links gesteuert. Feuertasten und andere Aktionen sind überflüssig. Ziel ist es in jedem Level alle Punkte aufzufressen, die im Weg liegen. Soweit so gut und wäre es dabei geblieben, dann wäre Pac-Man sicher nicht der Erfolg geworden, der er heute ist.
Absolut wichtig sind daher die Gegner, die bei Pac-Man rumlaufen und in den ersten Versionen nach einem bestimmten Algorithmus verliefen. Sie sind das Salz in der Suppe und machen das Sammeln der Punkte erst so richtig spannend. Doch es ist auch ein Kraut gegen die streunenden Geister gewachsen und zwar herumliegende Kraftpillen, deren Einwurf bewirkt, dass man auch die Geister für kurze Zeit fressen kann.
Letztendlich besteht Pac-Man aus einem Erfolgsrezept. Ein sehr leichtes Spielprinzip, verbunden mit einfach zu erlernendem Gameplay. Auch die Idee des Spiels ist schnell erzählt: es geht darum, Punkte zu sammeln. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Durch die Gegner, herumliegenden Kraftpillen und Struktur der Level ist aber ein hohes taktisches Verständnis wichtig, weshalb hohe Aufmerksamkeit das A und O bei Pac-Man ist. Sowohl für Anfänger als auch Experten eignet sich Pac-Man also. Ein rundum gelungenes Spiel, bei dem jeder Ton an der richtigen Stelle der Komposition steht.
30 Jahre – von Arcade zum Pac-Man online spielen
Jüngst gab es für den Spielehelden die große Feier zum 30. Geburtstag. Ein besonderes Ereignis, das noch einmal die besondere Stellung dieses Helden in Betrachtung zieht. Natürlich ist Pacman kein klassischer Held wie Super Mario oder Superman, dennoch sind seine Verdienste für die Welt der Videospiele unantastbar. Er hat dabei geholfen, Videospiele für den großen Markt zu öffnen und auch andere Menschen an die Controller zu holen.
Zur Feier des Anlasses hat sich auch Google etwas besonderes einfallen lassen. Am 22.05.2010 – also pünktlich zum Geburtstag – wurde das Google Logo abgeändert. Soweit nichts besonderes, das hat der Suchmaschinen Riese schon oft getan. Dieses Mal aber war es möglich, dass Google Logo interaktiv zu benutzen, denn die Buchstaben waren in eine Pac-Man Feld eingebaut und konnten bespielt werden (vgl. unterhalb: Kurz Warten, Spiel starten automatisch.
Pacman wird mit den Pfeiltasten gesteuert. Wer Münze einwerfen drückt, kann im Zweispieler Modus spielen. Ms. Pacman wird mit den Tasten A,S,D,W gesteuert). Vielen Usern ist das vielleicht nicht aufgefallen, andere haben ihre Suche gleich mit einer Partie Pac-Man untermalt. Ein würdige Aktion, die der Spieleheld Pacman in jedem Fall verdient hat.
Dass Pacman online spielen heute möglich ist, dass ist vor allem auch für die nachfolgenden Generationen eine schöne Sache. Denn Pac-Man ist keinesfalls nur ein Spiel für die Mittagspause, denn Rekordejagd kann auch heute noch so manche Nacht dauern. In jedem Fall aber ist der Reiz der gelben Spielfigur noch lange nicht verklungen, es ist fast so, als würde in jedem gestarteten Spiel die Zeit stillstehen. Pac-Man ist nach wie vor einer der ganz großen in der Welt der Videospiele.